SPRACHE UND SCHRIFT IM NATURKINDERGARTEN

„Sprache ist der Schlüssel zur Welt“

(Wilhelm von Humboldt)

Sprache im Naturraum Wald ist kein isolierter Bereich, sondern allgegenwärtig. Sie begegnet uns beim täglichen Spiel, sowie in Gesprächen und im Umgang mit anderen.

Gerade der Wald bietet uns täglich unzählige Anlässe um mit den Kindern ins Gespräch zu gehen. Die Veränderungen im Jahreskreis, die Spuren, die ein Tier im Matsch und Schnee hinterlässt und vieles mehr. Auch das gemeinsame Spiel im Wald fordert von den Kindern einen deutlich höheren Spracheinsatz als in einer Regeleinrichtung. So muss die Aufgabe eines Stockes zuerst definiert werden bevor im Spiel klar ist, dass er beispielsweise zu einem Zauberstab umfunktioniert wird. Die Kinder werden auf diese Weise dazu herausgefordert, mit anderen in Interaktion zu treten und zu Kommunizieren.

Zusätzlich zum täglichen Sprachgebrauch ist es uns wichtig, den Kindern auf spielerische Weise, vielfältige Erfahrungen mit Büchern und der Schrift zu ermöglichen.

Ausgewählte Literatur zu verschiedenen Themen die den unterschiedlichen Interessen der Kinder entsprechen, Bestimmungsbücher um Naturbeobachtungen nachzuschlagen, oder Märchen, gehören für uns auch im Wald zur Grundausstattung.

Hier ist es ganz gleich ob wir uns an einen abgelegenen Baum anlehnen, oder uns an einen besonderen Ort zurückziehen an dem die Welt der Märchen besonders real wird. Raum um zu lesen oder vorzulesen gibt es im Wald an vielen Orten. Im Vordergrund stehen hierbei die Freude und das Interesse am Lesen und der Literatur.

Durch den Umgang mit Büchern kommen die Kinder in direkten Kontakt mit Buchstaben und der Schrift. Auf diese Weise erfahren sie den Zusammenhang zwischen dem gesprochenen und geschriebenen Wort und lernen Schrift als Teil ihres Lebensumfelds kennen. Zudem bietet der Naturraum vielerlei Materialien und Möglichkeiten um Schriftzeichen zu entdecken oder zu hinterlassen. Ganz gleich ob mit Kreide auf befestigte Wege geschrieben wird, Buchstaben aus Stöcken geformt werden, oder mit Stiften und Papier ein eigenes Bestimmungsbuch hergestellt wird. Der erste Zugang zur Schrift kann auch im Wald auf vielerlei Weise umgesetzt werden.

Gezielte Projekte und Angebote bilden eine Erweiterung zum täglichen Sprachgebrauch. Hierzu gehören unter anderem Spiel- und Bewegungslieder, Fingerspiele, Reime oder gezielte Bilderbuchbetrachtungen.

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